Empfehlung für die Anpassung des Systemrelevante Institute-Puffers (FMSG/4/2025)

46. Sitzung, 1. Oktober 2025

Das Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) hat in seiner 46. Sitzung am 1. Oktober den Systemrelevante Institute-Puffer (OSII-Puffer) evaluiert.

Die Entwicklung des österreichischen Bankensektors bietet derzeit keinen Anlass, die Liste der identifizierten Institute oder die damit einhergehenden Pufferhöhen zu verändern. Das FMSG empfiehlt daher, die derzeit geltenden OSII-Puffer beizubehalten.

Bei der jährlichen Evaluierung wird der Leitlinie der Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA/GL/2014/10) gefolgt. Dazu wird ein Score errechnet, der die systemische Bedeutung einer Bank approximativ erfasst. Dieser Score wird um Zusatzindikatoren angereichert und dient schließlich zur Festlegung der Pufferhöhe der Banken, wie in der Tabelle unten angeführt (siehe die Website der OeNB für eine detaillierte Erklärung der Methodologie).

Zuteilungstabelle von Scores zu Pufferhöhen
 Bucket  OSII-Puffer 
(vor Überlappung)
 OSII-Puffer
(nach Überlappung)
 Scores
Bucket (1)  0,5 % CET1   0,45 % CET1   nur Zusatzindikator und <275
Bucket (2)  1,0 % CET1   0,90 % CET1   275-636
Bucket (3)   1,5 % CET1   1,30 % CET1   637-999
Bucket (4) 2,0 % CET1   1,75 % CET1   1000-3399
Bucket (5)  2,5 % CET1   2,20 % CET1   ≥3400
Quelle: OeNB
Anmerkung: "vor Überlappung bedeutet vor Berücksichtigung der Überlappung mit dem Systemrisikopuffer.
 

Gegenüber dem Vorjahr sinken zwei Banken in ihrer unkonsolidierten Betrachtungsweise unter die relevanten Grenzwerte. Die Unicredit Bank Austria fällt unter den Grenzwert von 1000 und die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen unter den Grenzwert von 275. Gemäß der 2023 eingeführten 1-Jahr-Beobachtungsregel kann eine Herabstufung der systemischen Relevanz der beiden Banken nächstes Jahr stattfinden, sofern sich zeigt, dass diese Entwicklung von Dauer ist. Mit dieser Regel können übermäßige Fluktuationen in den Pufferhöhen vermieden werden.

Setzt sich die geminderte systemische Relevanz der beiden Banken in der Evaluierung 2026 fort, würde die Unicredit Bank Austria in der unkonsolidierten Betrachtungsweise in Bucket 3 und die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen in Bucket 1 fallen.

Gleichzeitig steigt in der diesjährigen Evaluierung die systemische Bedeutung der Erste Group Bank und der BAWAG, wobei beide Banken die relevanten Grenzwerte nicht überschreiten. Sollte der Zukauf der Erste Group Bank in Polen wie geplant stattfinden, würde dies zu einem Anstieg des Score-Wertes der Erste Group Bank in der Evaluierung 2026 führen.

Auf konsolidierter und unkonsolidierter Ebene empfiehlt das Gremium folgende, zum Vorjahr unveränderte Höhen für den OSII-Puffer:

OSII-Scores und Puffer 2025 auf konsolidierter und unkonsolidierter Ebene
 
  relevanter Score
(Max. aus EBA score und EBA AT score)
EBA
score
Δ EBA AT
score
Δ Bucket
(unverändert)
Puffer
(unverändert,
nach Überlappung)
konsolidiert  
UniCredit Bank Austria 1007 953 -21 1007 -16 4 1,75 %
BAWAG 605 605 +113 583 +81 2 0,90 %
Erste Group Bank 3008 3008 +50 2893 +61 4 1,75 %
Raiffeisen Bank International 1952 1952 -69 1811 -68 4 1,75 %
Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien 285 274 -29 285 -28 2 0,90 %
RLB OÖ 406 406 -18 405 -18 2 0,90 %
Volksbanken Verbund 214 186 +7 214 +9 1 0,45 %
 
unkonsolidiert  
UniCredit Bank Austria 985 933 -20 985 -16 4 1,75 %
BAWAG 508 498 0 508 +1 2 0,90 %
Erste Group Bank 1428 1428 +37 1422 +37 4 1,75 %
Erste Bank der österr. Spk. 267 231 -17 267 -15 2 0,90 %
Steiermärkische Bank und Spk. 122 105 -1 122 0 1 0,45 %
Raiffeisen Bank International 1203 1203 -18 1196 -18 4 1,75 %
RLB NÖ-W 304 290 -32 304 -31 2 0,90 %
RLB OÖ 426 423 -15 426 -14 2 0,90 %