Empfehlung für den Einsatz des Antizyklischen Kapitalpuffers (FMSG/1/2025)

Das Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) empfiehlt der Finanzmarktaufsicht (FMA) gemäß § 23a Abs 1 Bankwesengesetz die Beibehaltung eines Antizyklischen Kapitalpuffers (AZKP) in Höhe von 0 % der risikogewichteten Aktiva.

Im drittem Quartal 2024 stagnierte der Indikator zur Kredit-BIP-Lücke bei –14,3 Prozentpunkten, womit dieser weiterhin unter der kritischen Schwelle von 2 Prozentpunkten liegt.

Zur Beurteilung werden analytisch neben der Kredit-BIP-Lücke weitere Indikatoren herangezogen, da trotz fehlender Kredit-BIP-Lücke Risiken aus dem Kreditzyklus bestehen können.

Im dritten Quartal 2024 befinden sich die durchschnittlichen Risikogewichte von Unternehmenskrediten, die einen hohen Anteil an Gewerbeimmobilienkrediten beinhalten, weiterhin auf historisch niedrigem Niveau. Ein leichter Anstieg der Risikogewichte ist mittlerweile aufgrund der erhöhten Ausfälle feststellbar. Die Anzahl der Insolvenzen ist nach wie vor über dem Vor-Pandemie-Niveau. Die hohe Anzahl von Insolvenzen hat zunehmend negative Auswirkungen auf die Kreditqualität. Darüber hinaus liegt die Verschuldungsquote der Unternehmen ebenfalls nahe historischer Höchststände. Der Fundamentalpreisindikator für Wohnimmobilien und der Preis-Miet-Index sind weiterhin rückläufig und befinden sich mittlerweile nicht mehr im kritischen Bereich.

Mit vorausschauenden Risikovorsorgen als auch einer im europäischen Vergleich angemessenen Kapitalisierung kann einer potenziellen Materialisation zyklischer Risiken entgegnet werden.

Das FMSG wird in der 45. Sitzung die Einführung einer neuen Berechnungslogik zur Identifikation zyklischer Risiken diskutieren. Die neue Berechnungslogik soll die Bereiche Banken, Haushalte und Unternehmen, Makroökonomie, Finanzmärkte und Kredit-BIP-Lücke hinsichtlich der Entwicklung zyklischer Risiken gleichermaßen beleuchten. Die neuen Indikatoren sind sowohl analytisch begründet als auch aus der vorherrschenden Literatur abgeleitet.